Schwere Unfälle und ambulante Intensivpflege

Ein Blick auf die Statistik

Schwere Gesundheitsschäden als Folge eines Unfalls sind ein typischer Grund für ambulante Intensivpflege. Doch wo und wie passieren schwere Unfälle, die eine Pflegebedürftigkeit nach sich ziehen? Wir haben für Sie einen Blick auf die verschiedenen Unfallstatistiken in Deutschland geworfen.

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Fokusthema: Verkehrsunfälle und Intensivpflege

Die Zahl der Verkehrsunfälle in Deutschland ist hoch. Allein im Jahr 2019 gab es 2.685.661 polizeilich erfasste Unfälle im Straßenverkehr. Die Folgen:

  • 387.276 verunglückte Personen, 3.046 davon verunglückten tödlich.
  • 65.244 Menschen wurden schwer verletzt.
  • 318.986 Personen trugen leichte Verletzungen davon.
  • Hinzu kommen Alleinunfälle im Verkehr wie ein Sturz mit dem Fahrrad, die wie oben genannt als Freizeitunfälle zählen.

Die größte Zahl schwerer Verletzungen im Straßenverkehr betrifft die Thorax-Region. Dazu zählen Lungenkontusionen, Rippenserienfrakturen oder Pneumothorax. Häufig kommt es auch zu komplizierten, nur langsam heilenden Brüchen großer Röhrenknochen wie z. B. Ober- oder Unterschenkelknochen. Sehr kritisch sind Schädel-Hirn-Verletzungen, die besonders häufig den Tod oder schwere Behinderungen nach sich ziehen (vgl. Unfallforschung der Versicherer).

Motorradfahrer unterliegen einem höheren Verletzungsrisiko als Autofahrer. Bei Motorradunfällen treten lebensbedrohliche oder sogar tödliche Traumata nach Auswertungen des ADAC vor allem in den Körperregionen Thorax, Kopf und Abdomen auf.

Die Zahl der Schwerstverletzten im Verkehr, also der Menschen, die ein lebensbedrohliches Trauma überlebten, wird bislang nicht separat erfasst. Im Rahmen einer Studie kam die Unfallforschung der Versicherer allerdings für das Jahr 2008 zu dem Ergebnis, dass der Anteil der Schwerstverletzten an den Schwerverletzten bei rund 10 Prozent liegen dürfte. Für das Jahr 2008 waren das etwa 7.000 Überlebende von lebensbedrohlichen Verletzungen, die nach der Entlassung von der Intensivstation häufig weiter in einem Krankenhaus bleiben, in Rehabilitationseinrichtungen überwiesen oder in die Pflege verlegt werden müssen. Die erlittenen Unfallverletzungen wie Schädel-Hirn-Traumata, sind oft so schwer, dass die Betroffenen mit längerfristigen Funktionseinschränkungen zu kämpfen haben oder sogar bleibende Behinderungen behalten. Sie werden zum Pflegefall oder Intensivpflegefall.

 

 

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Haushaltsunfälle

Ein großer Teil der Unfälle in Deutschland passiert zu Hause oder im eigenen Garten. Etwa 2,8 Millionen Bundesbürger erleiden im Jahr einen Unfall im Haushalt, ermittelte das Robert-Koch-Institut. Davon enden rund 8.000 tödlich. Es sterben also jedes Jahr mehr Menschen bei Haushaltsunfällen als im Straßenverkehr.

Die häufigsten Unfälle im Haushalt oder Garten sind:

  • Stürze, ob Treppensturz, Sturz auf rutschigem Boden oder beim Fensterputzen
  • Schnittwunden
  • Verbrennungen
  • Vergiftungen
  • Stromschläge
  • Feuer

Frauen verunglücken dabei am häufigsten bei der Hausarbeit wie Kochen oder Aufräumen, Männer hingegen beim Heimwerken oder beim Räumen schwerer Möbel. Wie viele der schweren Haushaltsunfälle eine temporäre oder dauerhafte Pflegebedürftigkeit nach sich ziehen, wird bislang in Deutschland nicht erfasst.

Freizeitunfälle

Viele Unfälle ereignen sich zudem in der Freizeit. So gab es 2015 etwa 3,89 Millionen Unfallverletzte im Freizeitbereich, wozu auch ein Sturz mit dem Fahrrad, Spielunfälle oder Sportunfälle z. B. beim Fußball (Sportart mit den häufigsten Sportunfällen), beim Skifahren (Sportart mit den zweithäufigsten Sportunfällen) oder beim Inline-Skating zählen. Mehr als 10.600 Freizeitunfälle endeten dabei tödlich. 

Arbeitsunfälle

Auch am Arbeitsplatz lauern Gesundheitsrisiken, die zu einer Pflegebedürftigkeit oder Intensivpflegebedürftigkeit führen können. So wurden im Jahr 2019 mehr als 13.360 schwere Arbeitsunfälle erfasst, bei denen es zur Zahlung einer Rente oder eines Sterbegeldes gekommen ist, sowie 4.626 neue Wegunfallrenten.

Schulunfälle

Selbst für Kinder und Jugendliche besteht ein nicht unerhebliches Unfallrisiko, wie die Zahl der schulunfälle zeigt. So wurden 2019 fast 1,3 Millionen meldepflichtige Schulunfälle und Schulwegeunfälle gezählt. 44 mit tödlichem Ausgang sowie 800 Unfälle, die die Neuzahlung von Schulunfallrenten oder Schulwegeunfallrenten und teilweise eine Pflegebdürftigkeit nach sich zogen.

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Krankenhausbehandlung, Reha, Arbeitsunfähigkeit, Behinderung

Unfallfolgen und ihre Häufigkeit

Etwa sieben von zehn Unfällen, die Erwachsenen in Deutschland zustoßen, machen eine ambulante oder stationäre Krankenhausbehandlung erforderlich. Drei von zehn Unfallopfern erhalten darüber hinaus physiotherapeutische Leistungen. Bei circa jedem siebten Unfall werden Rehabilitationsmaßnahmen oder Anschlussheilbehandlungen nötig.

Fast zwei Drittel aller Unfälle ziehen zudem anschließend Einschränkungen der üblichen Tätigkeiten oder im Falle der Erwerbstätigkeit eine Arbeitsunfähigkeit nach sich. Männer sind dabei häufiger von Einschränkungen üblicher Tätigkeiten oder von Arbeitsunfähigkeit bei bestehender Erwerbstätigkeit betroffen. Ältere Männer sind nach Unfällen häufiger arbeitsunfähig als jüngere Männer.

Immerhin rund sieben Prozent der Unfallverletzten wurden durch  einen  Unfall  dauerhaft - also für  mindestens  sechs Monate - in ihrer Ausübung alltäglicher Tätigkeiten erheblich eingeschränkt. Bei 1,6 Prozent der Menschen mit einer Unfallverletzung musste in Folge des Unfalls eine amtlich anerkannte Behinderung beantragt und zuerkannt werden. Bei Frauen häufiger, als bei Männern. Das Risiko dauerhafter Einschränkungen bei alltäglichen Tätigkeiten steigt dabei mit zunehmendem Lebensalter an. 

Unfälle mit anschließendem Pflegebedarf in Deutschland?

Wenige Daten, keine einheitliche Unfallstatistik

Da es in Deutschland bislang keine einheitliche Unfallstatistik gibt, ist es schwierig, genaue Zahlen über schwere Unfallverletzungen mit folgender Pflegebedürftigkeit oder Intensivpflegebedürftigkeit zu nennen. Teilweise kommt es bei den getrennt geführten Statistiken z. B. zu Verkehrsunfällen und Arbeitsunfällen auch zu Überschneidungen, wenn ein Verkehrsunfall auch als Wegeunfall in der Arbeitsunfallstatistik aufgeführt wird. Freizeitunfälle oder häusliche Unfälle werden darüber hinaus gar nicht systematisch erfasst. Angaben zu Unfällen in diesen Bereichen werden nur per Befragung erhoben und anschließend auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet.

Trotzdem zeigen die Zahlen mehr als deutlich, das in fast allen Bereichen unseres Lebens Gefahren für die Gesundheit lauern. Immerhin rund 12 Prozent der Wohnbevölkerung in Deutschland erlitten allein im Jahr 2015 einen Unfall. Besonders häufig sogar dort, wo sich viele eigentlich in Sicherheit wähnen, nämlich im eigenen Zuhause oder im eigenen Garten. Pflege oder gar Intensivpflege nach einem Unfall können die Folge sein. Wir sind als ambulanter Pflegedienst für außerklinische Intensivpflege in dieser schwierigen Situation in ganz Deutschland für Sie da.

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