GIP News • 05.01.2021

Corona-Impfung: Zu wenig Impfstoff für großen Impfstart

Deutschland hängt bei Corona-Impfungen hinterher…

…und hat sich bei der Beschaffung des Covid-19-Vakzines gnadenlos „verzockt“

Das neue Jahr hat leider nicht gut begonnen: Die Corona-Impfzentren in Deutschland sind einsatzfähig. Es steht genügend Personal bereit, das sofort seine Arbeit aufnehmen könnte. Wenn die Sache nicht einen richtig großen Haken hätte: Es fehlt an allen Ecken und Enden an Covid-19-Impfstoff. Stand 3. Januar 2021 wurden deutschlandweit lediglich 238.809 Menschen geimpft! Bis Ende Januar wird voraussichtlich nur Corona-Impfstoff für gerade einmal zwei Millionen Bundesbürger verfügbar sein.

Tropfen auf den heißen Stein


Um dem Covid-19-Virus den Garaus zu machen, müssten aber zügig 60 bis 70 Prozent der Deutschen geimpft werden. Dazu braucht es (bei zwei Impfungen pro Bürger) 100 bis 120 Millionen Impfdosen. Bis März 2021 steht aber lediglich ein Bruchteil davon zur Verfügung – 12 Millionen Dosen. Bis August folgen dann dem „Spiegel“ zufolge weitere 50 Millionen, also immer noch ein Tropfen auf den heißen Stein.

 

Auf den wunden Punkt gebracht: Kanzlerin Merkel und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn haben sich bei der Beschaffung des Impfstoffs gnadenlos verzockt, indem sie den Einkauf der EU überließen. Und damit nicht genug: Die Brüsseler „Strategen“ setzten aufs falsche Pferd und deckten sich bei Sanofi und AstraZeneca mit Corona-Vakzinen ein. Deren Impfstoffe sind aktuell aber nicht einmal als Silberstreif am Horizont sichtbar. Moderna und Biontech, die über einen funktionierenden Impfstoff verfügen, wurden außen vorgelassen.

 

„Der Spiegel“ zitiert Insider, die berichten, dass Biontech bis zu 500 Millionen Impfdosen angeboten hätte. Bei Moderna wären es 300 Millionen gewesen – wenn man nur gewollt hätte. Das hätte für den Beginn locker gereicht. Aber das Angebot wurde ausgeschlagen.

 

Ironie des Schicksals

Der für sein miserables Krisenmanagement viel geschmähte Donald Trump zog genug Corona-Impfstoff für die USA an Land, während die hochgelobten Angela Merkel und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nun mit fast leeren Händen dastehen. Berlin und Brüssel haben 2020 ein veritables Staatsversagen sauber hingekriegt.

 

Ganz schweres Geschütz fährt der Immunologe Prof. Andreas Radbruch (68) von der Berliner Charité auf: „Man hat den Eindruck, dass es offenbar der Plan ist, die Impfungen wenigstens erst kurz vor der Wahl für alle verfügbar zu machen. Die politisch Verantwortlichen werden sich vorwerfen lassen müssen, dass sie nicht mit Konsequenz eine schnelle Verfügbarkeit vorbereitet haben – und rechtzeitig alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben, um genügend Impfstoff zu beschaffen.“

 


Warten im Lockdown auf ein Corona-Impfstoff-Wunder

Wenn kein deutsches Corona-Impfstoff-Wunder geschieht, könnte 2021 ein Jahr des Übergangs von einem Corona-Lockdown in den nächsten werden. Womöglich erst in einem Jahr sind dann die besagten 60 bis 70 Prozent geimpft. Die traurige Wahrheit: Bis dahin wird weiter an und mit dem Virus gestorben.

 

Marcus Mann, GIP-Geschäftsführer

 

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