GIP News • 03.07.2018

Sommerhitze in der Pflege

Heiße Tage: Ein Gesundheitsrisiko für pflegebedürftige Menschen

Wir geben Tipps und Hinweise

Die aktuelle Sommerhitze ist eine starke Belastung für den menschlichen Körper. Gesunde Menschen können sich allerdings relativ schnell an die hohen Temperaturen anpassen. Alten, kranken oder pflegebedürftigen Menschen fällt dies erheblich schwerer. Sie sind durch die Hitze einem hohen Gesundheitsrisiko ausgesetzt.

Risikogruppen für Hitze-Komplikationen

 

Für pflegebedürftige, alte oder kranke Menschen sind vor allem zwei Hitze-Komplikationen gefährlich:

  • Eine Hitzeerschöpfung mit Flüssigkeitsmangel auf Grund von Schweißverlusten, die sich über mehrere Tage entwickeln kann.
  • Ein Hitzeschlag als lebensgefährlicher medizinischer Notfall, der sich u. a. durch große Unruhe, Kopfschmerzen, heiße Haut, Schwindelgefühle oder Verwirrtheit ankündigen kann.

Zu den Risikogruppen für Hitze-Komplikationen gehören neben älteren Personen vor allem Menschen mit Gedächtnisstörungen oder Menschen unter medikamentöser Behandlung, außerdem chronisch Kranke, z.B. mit Herz-Kreislauferkrankungen, respiratorischer Insuffizienz oder Niereninsuffizienz. Gerade diesen Personengruppen, sowie ihren Pflegekräften oder Angehörigen, ist zu empfehlen, den aktuellen Wetterbericht genau zu verfolgen und bei Hitzewarnungen besondere Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Tipps zur Wohnumgebung und richtigen Kleidung
  • Morgens, mittags, abends die Raumtemperatur kontrollieren
  • Früh am Morgen, abends und in der Nacht lüften, wenn die Luft kühler ist
  • Räume tagsüber abdunkeln
  • Feuchte Tücher im Raum aufhängen
  • Durchgeschwitzte Bettwäsche häufig wechseln und nur leichte Bettwäsche verwenden, z.B. ein Laken als Zudecke
  • Leichte, luftdurchlässige Kleidung tragen
  • Eine Netzhose mit Einlage ist besser als eine folienbeschichtete Windelhose
Hinweise zur Flüssigkeitszufuhr

Ältere Menschen sollten pro Tag etwa 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit aufnehmen. Im Einzelfall sollte zur Sicherheit eine Bilanz geführt werden. Empfohlen wird darüber hinaus:

  • Verschiedene Getränke wie Kräuter- oder Früchtetee, Saftschorlen, Mineral- oder Leitungswasser
  • Jede Stunde ein bis zwei Gläser Flüssigkeit anbieten
  • Keine eisgekühlten Getränke oder kalte Speisen anbieten - das Durstgefühl lässt hier schneller nach
  • Bei starkem Schwitzen den Salzverlust durch natriumreiche Mineralwasser ausgleichen
  • Wird Wasser abgelehnt, mit Tee, Fruchtsaft, wasserreichen Früchten oder kalten Suppen variieren
  • Bei Fieber Flüssigkeitszufuhr erhöhen
  • Leichte Koste wie Gemüse und wasserreiches Obst anbieten
Spezielle Pflegemaßnahmen
  • Kühlende Körperlotionen oder ein Thermalwasserspray verwenden
  • Kalte Fußbäder machen
  • Mehrmals täglich die Körpertemperatur kontrollieren
  • Genau auf Symptome für Überhitzung achten
  • Perkutane Nahrungssonden (PEG) haben Nachteile, da nötige Anpassungen oft nicht korrekt durchgeführt werden
  • Therapeutische Überaktivität ist gefährlich - schnelle Flüssigkeitszufuhr kann eine hypotone Hyperhydratation bewirken
  • Ventilatoren verwenden
  • Kühlere Räume, beispielsweise auf der Nordseite, nutzen
  • Bettlägerige Pflegebedürftige alle zwei Stunden waschen
  • Flüssigkeitszufuhr überwachen und dokumentieren
Medikamenteneinnahme bei Hitze

 

Es gibt Medikamente, die mit der Hitzeanpassung des Körpers in Wechselwirkung stehen können. Bei einer Hitzewelle sollten die Personen, denen die Verantwortung für Patienten mit Risikofaktoren übertragen wurde, folgende Maßnahmen durchführen oder veranlassen:

  • Zusammenstellung einer Medikamentenliste, die der Patient einnimmt
  • Empfehlung an den Patienten, ohne ärztlichen Rat kein Medikament einzunehmen, insbesondere kein Medikament, für das keine Anordnung vorliegt

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