Der Arbeitsmarkt für Pflegekräfte scheint genauso ausgetrocknet wie die Böden in manchen Regionen Deutschlands. Vier von fünf Stellen in der Pflege können aktuell nicht besetzt werden. Diese Schreckensmeldung flatterte Anfang Mai, pünktlich zum Tag der Arbeit rein. Verzweifelt suchende Pflegedienste, am Limit arbeitende Pflegekräfte und besorgte Patienten und Angehörige sind seither im Dauerstress.

Wie soll Pflege da noch funktionieren?

Wie heilsam wäre es für die deutsche Pflegelandschaft, wenn es doch Pflegekräfte regnen könnte. Ein Wunschtraum, das ist klar. Aber völlig abwegig nun auch wieder nicht. Denn nur wenig später verbreitete eine andere Meldung Hoffnung. Es gibt sie, die verzweifelt gesuchten Pflegekräfte und das sogar bis zu 300.000! in Deutschland. Nur ihre Ansprüche haben sich erhöht.

Rund 300.000 Pflegekräfte wären bereit, in ihren Job zurückzukehren oder ihre Arbeitsstunden aufzustocken wenn, ja wenn:

• eine bedarfsgerechte Personalbemessung mehr Zeit für gute Pflege ermöglichen würde,
• eine angemessene Bezahlung erfolgen würde, die auch Fort- und Weiterbildungen berücksichtigt,
• Vorgesetzte mehr Wertschätzung und Respekt zollen würden.

In den nächsten Tagen wird in einigen Regionen Deutschlands die erste Hitzewelle erwartet. In der deutschen Gesundheits- und Pflegepolitik herrscht weiter die hitzige Diskussion ums Thema Corona, Corona-Impfpflicht und Corona-Aufarbeitung vor. Vielleicht ist es höchste Zeit auch hier den Blick wieder auf andere Themen zu lenken. Baustellen gibt es allein in der Pflege genug!