GIP News • 19.12.2024

Tracheostoma und Beatmung im Winter

Ratgeber Beatmungspflege: Winter, kalte Tage und Beatmung

Winterkälte stellt für Beatmungspatienten kein Gesundheitsrisiko dar, allerdings sollten Pflegende im Alltag, vor Spaziergängen und Ausflügen ein paar wichtige Dinge beachten.

Die winterlichen Witterungsverhältnisse machen den Alltag vieler Menschen mit Lungenerkrankungen wie COPD oder Beatmungspflege zwar komplizierter als sonst, laden aber auch zu winterlichen Ausflügen, Spaziergängen, Ski- und Rodelabenteuern ein. Gerade bei Beatmungspatienten stellt sich allerdings die Frage, ob und wie sie bei den niedrigen Temperaturen raus an die Luft dürfen. Wir geben Tipps und Hinweise zu Tracheostoma und Beatmung im Winter.

Ausprobieren, was geht ...

Zunächst einmal kann man nicht pauschal von einem Gesundheitsrisiko sprechen.

Aber: Beatmungspatienten tolerieren die kalte Luft im Winter unterschiedlich.

Erste, eher kurze Spaziergänge vor längeren Ausflügen sind absolute Pflicht, um abschätzen zu können, was möglich ist.

Feuchte Winterluft belastet die Schleimhäute

Winterlicher Nebel bedeutet feuchte Luft. Die hohe Luftfeuchtigkeit kann nach Angaben des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) für Patienten mit Lungenerkrankungen wie COPD zum Problem werden, da die Schleimhäute zu viel Wasser aufnehmen.

Das lässt sich allerdings vermeiden, wenn Patienten eine Kochsalzlösung inhalieren. Das Salz verhindert ein Anschwellen der Schleimhäute.

 

Trockene Heizungsluft vermeiden

Daheim sollten Patienten mit Lungenerkrankungen regelmäßg lüften. Der Grund: Trockene Heizungsluft fördert das Austrocknen der Atemwegsschleimhaut und verstärkt so den Hustenreiz.

 

Beheizbare Schläuche

Zu kühle Luft kann auch bei Patienten mit CPAP-Therapie zu Unbehagen führen. Um dies zu verhindern, kann ein beheizbarer Schlauch eingesetzt werden, der sowohl die Atemluft erwärmt als auch die Bildung von Kondenswasser vermindert.

 

Atemgasklimatisierung

Die technischen Entwicklungen der aktiven oder passiven Atemgasklimatisierung erweitern die Möglichkeiten von Patienten mit Beatmungstherapie auch bei kühlen Temperaturen.

 

Winterreifen oder Mini-Ski für den Rollstuhl

Spezielle Winterreifen oder Mini-Ski, sogenannte „Wheelblades”, machen den Rollstuhl wintertauglich und Spaziergänge im Schnee möglich. Sogar Rodeln mit Beatmung funktioniert - gerade für Kinderpatienten ein super Abenteuer! Und für Pflegekräfte eine tolle Abwechslung im Arbeitsalltag.

Weitere nützliche und praktische Hinweise:
  • Beatmungsschläuche, Gänsegurgel und das Beatmungsgerät sollten der Kälte auf keinen Fall direkt ausgesetzt sein. Das Einpacken mit Schals und Tüchern erweist sich als hilfreich. Aber Achtung: Das Ausatemventil muss freigehalten werden!
  • Warme Kleidung: Natürlich muss auch der Patient warm angezogen werden. Bei einer Querschnittlähmung beispielsweise ist die körpereigene Fähigkeit zur Regulation der Körpertemperatur gestört. Das Anlegen beheizbarer Kleidungsstücke ist da eine gute Lösung (Aber Achtung: Verbrennungsgefahr!).
  • Wasserabweisende Ski-Bekleidung ist bei direktem Schneekontakt, etwa beim Rodeln, erforderlich.
  • Die Luft im Winter ist mal sehr feucht und mal sehr trocken. HME-Filter zur Befeuchtung der Atemluft können also sinnvoll sein.
  • Ganz wichtig: Den Akku kontrollieren! Er muss vollständig geladen sein, denn bei Kälte hält dieser weniger lang.
  • Unbedingt an ein Notfallset denken. Sicher verpackt natürlich.
Zurück ins Leben auch im Winter

Sie haben Fragen zum Thema Winter und Beatmungspflege? Unser Case-Management ist gern für Sie da unter 030/232 58-888 oder per WhatsApp 0152 22858652.

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