Überall wird in Sachen Corona-Impfung gerudert, wenngleich oftmals die Steuerleute fehlen. Außer Bundesgesundheitsminister Jens Spahn – der rudert lieber zurück, indem er davor warnt, unrealistische Erwartungen an die Impfzahlen im April 2021 zu schüren. Die Zahlen würden zwar deutlich steigen, sagt der CDU-Politiker gegenüber dem ZDF. „Aber die Impfmengen werden nicht gleich auf 20 Millionen im Monat oder gar auf zehn Millionen in der Woche wachsen“, fügt Spahn hinzu.

Der Ist-Zustand ist für alle, die händeringend auf einen Impftermin gegen Covid-19 warten, katastrophal! Von zwölf Millionen Impfdosen liegt jede dritte auf Lager. Das geht aus Daten des Robert-Koch-Instituts und Berechnungen der Tageszeitung „DIE WELT“ hervor. Der Corona-Impfstau ist dem Kanzleramt seit Wochen bekannt. Dabei hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel im Februar noch vollmundig getönt: „Ende März, April werden wir Mühe haben, alles zu verimpfen.“

Bei aller Kritik am Bundesgesundheitsminister darf eines nicht vergessen werden: Der „Schwarze Peter“ für die Corona-Impf-Infrastruktur liegt bei den Bundesländern. Und da klemmt die Impf-„Säge“ leider zwischen Schleswig-Holstein und Bayern allerorts! Jetzt hoffen viele darauf, dass möglichst bald in Hausarzt-Praxen geimpft werden kann. Dass auch hier die Aussichten wenig rosig sind, ist kaum mehr zu vermitteln. Denn andere Länder impfen längst im Supermarkt … ähm ja.