GIP News • 14.07.2022

Impfstoff gegen Nervenerkrankung Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)

Impfstoff gegen ALS: Erste klinische Studien ab 2025 möglich

Impfstoff zielt auf häufigste genetisch bedingte ALS-Variante

Die Europäische Union unterstützt die Entwicklung eines Impfstoffs gegen die Nervenerkrankung Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) mit 2,5 Millionen Euro. Diese Finanzierung ermöglicht es dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e. V. (DZNE) gemeinsam mit dem niederländischen Impfstoffhersteller Intravacc B.V. einen Impfstoffkandidaten gegen ALS so weiterzuentwickeln, dass er in klinischen Studien am Menschen getestet werden kann.

Dringend wirksame Therapien nötig

 

Der vom DZNE entwickelte Impfstoff zielt auf die häufigste genetisch bedingte Variante von ALS. Diese wird von einer Mutation im C9orf72-Gen ausgelöst. Die C9orf72-Variante macht allerdings nur etwa fünf bis zehn Prozent aller ALS-Fälle aus. In Europa und den USA sind das mehr als 2.500 Fälle. Hinzu kommen 9.000 Träger der entsprechenden Mutation mit einem Risiko, zukünftig zu erkranken.

Bislang gibt es nur eine experimentelle Variante des Impfstoffs. Für Tests am Menschen wird jedoch ein Impfstoff in klinischer Qualität benötigt. Dieser kann aufgrund der EU-Finanzierung nun in Zusammenarbeit mit Intravacc entwickelt werden. "Wir brauchen dringend wirksame Therapien zur Behandlung von ALS-Patienten, die die ursächlichen Krankheitsprozesse direkt beeinflussen", so Dr. Jan Groen von Intravacc. Klinische Studien mit dem neuen Impfstoff könnten voraussichtlich 2025 starten.

Um wirksam zu sein, muss der Impfstoff regelmäßig angewendet werden.

Die C9orf72-Variante von ALS

Auslöser für diese ALS-Variante ist eine Mutation im C9orf72-Gen, das bei den Betroffenen zusätzliche Sequenzen enthält. Die DZNE-Forscher um Prof. Dr. Dieter Edbauer fanden heraus, dass diese Sequenzen in toxische Proteine übersetzt werden, die ein Absterben von Nervenzellen auslösen. Der entwickelte Impfstoff bewirkt, dass das Immunsystem Antikörper gegen diese Proteine – sogenannte „Poly-Glycin-Alanin“ (poly-GA)-Moleküle – bildet.

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