Sommerhitze und Pflege
Was hilft gegen Hitze? Die häufigsten Irrtümer in der Pflege
Wir klären auf!
Die letzte Hitzewelle ist gerade vorbei. Für die kommenden Tage werden bereits wieder hohe Temperaturen vorhergesagt. Nicht alle von Euch haben dabei das Glück, in der Nacht arbeiten zu können. Wie lässt sich die Hitze tagsüber am besten bewältigen und was tut dem Körper gut? Auch in der Pflege und Intensivpflege halten sich hier hartnäckig zahlreiche Irrtümer. Wir klären auf, was Euch bei Hitze wirklich hilft und was mitunter sogar den gegenteiligen Effekt bewirkt.
Mythos „Fenster auf und Durchzug“
Fenster auf und während der Hitze mal auf Durchzug schalten? Das klingt verlockend, lässt aber im Endeffekt nur noch mehr aufgeheizte Luft in die Räume fluten. Nutzt besser die kühleren Stunden am späteren Abend, während der Nacht oder am frühen Morgen zum Lüften. Anschließend Fenster zu und wenn vorhanden Gardinen zu und Markisen, Jalousien oder Rollläden runter.
Mythos „Je weniger Kleidung, desto besser“
Die beste Kleidung bei Hitze ist nicht immer die kürzeste. Vielmehr spielt das Material eine entscheidende Rolle. Kleidung aus Leinen, Baumwolle oder auch aus Seide ist bei Hitze besonders geeignet. Diese Materialien haben den großen Vorteil, dass sie Euren Schweiß aufnehmen und anschließend an die Luft wieder abgeben. Gleichzeitig kann die Luft in langer Kleidung aus leichten Materialien besser zirkulieren.
Mythos „In kurzer Zeit viel trinken“
Bei Durst mit wenigen Schlucken eine komplette Flasche Wasser runterstürzen? Das bringt Euch nichts. Ganz im Gegenteil, das schnelle Trinken von großen Mengen Flüssigkeit kann Euren Körper – speziell Euren Magen-Darm-Trakt – überfordern. Besser ist es, über den ganzen Tag verteilt je nach Durstgefühl immer wieder etwas zu trinken. Mindestens 1,5 Liter. Bei großer Hitze gern auch mal bis zu 3 Liter.
Mythos „Eiskalte Getränke kühlen ab“
Eiskalte Getränke versprechen nicht nur in der Werbung besondere Abkühlung und Erfrischung. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Ist das kalte Getränk im Körper, legt der los, um die Kälte wieder auszugleichen. Dadurch verbraucht Ihr nicht nur viel Energie, sondern könnt durch das gut gemeinte, kühle Getränk sogar noch mehr ins Schwitzen geraten oder sogar Magenprobleme bekommen. Warmer oder lauwarmer Tee sowie wohltemperiertes Wasser geben Eurem Körper auch die lebenswichtige Flüssigkeit, ohne aber Euren Kreislauf zusätzlich anzuheizen.
Mythos „Kalt duschen“
Eine kalte Dusche kann Euch zwar im ersten Moment etwas Abkühlung verschaffen. Anschließend legt euer Kreislauf aber ähnlich wie bei kalten Getränken erst so richtig los, um den Körper wieder aufzuwärmen. Die Blutgefäße ziehen sich dabei zusammen und der Blutdruck steigt. Der Effekt: Ihr schwitzt mehr als zuvor. Sinnvoller ist da eine eher lauwarme Wassertemperatur beim Duschen. Dadurch werden zugleich die Poren der Haut geöffnet, so dass der Körper die Wärme besser abgeben kann.
Mythos „Mittagshitze“
Nicht zur Mittagszeit ist es an warmen Tagen am heißesten, sondern am Nachmittag zwischen 15 und 17 Uhr. Bis dahin konnte die Sonne Böden, Straßen und Dächer kräftig erwärmen. Jetzt geben diese die gespeicherte Wärme mit viel Kraft wieder ab.
Mythos „Im Schatten bekommt Ihr keinen Sonnenbrand“
Im Schatten bekommt Ihr nicht die volle Dosis UV-Strahlung ab. Vollständig geschützt seid ihr trotzdem nicht. So reduzieren die Blätter eines Baumes die UV-Strahlung beispielsweise um bis zu 80 Prozent. Sonnenschirme hingegen lassen bis zu 80 Prozent der UV-Strahlung durch.
Liebe Pflegekräfte, kommt gemeinsam mit Euren Patienten gut durch die heißen Tage. Lasst es entspannt angehen und demnächst haben wir auch wieder Eiskaffee im Angebot!