Multiple Sklerose | Erkrankung, Therapien & ambulante MS-Pflege

Schwere MS-Verläufe können ambulante Intensivpflege nötig machen

Multiple Sklerose ist die "Krankheit mit den tausend Gesichtern". Die Erkrankung kann von Patient*in zu Patient*in ganz unterschiedlich verlaufen, was viele MS-Erkrankte verunsichert. Wirklich schwere Verläufe, die bereits nach wenigen Jahren zu einer schweren Behinderung führen, treten allerdings nur bei rund fünf Prozent der MS-Erkrankten auf. Gerade bei diesen schweren Krankheitsverläufen kann häusliche MS-Pflege durch einen ambulanten Intensivpflegedienst notwendig werden. Wir von der GIP Intensivpflege stehen Ihnen in dieser Situation mit unserer langjährigen Erfahrung und unserer Pflegeexpertise auch im Umgang mit MS gerne zur Seite.

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Multiple Sklerose: Erkrankung und Häufigkeit ihres Auftretens

Was ist MS für eine Erkrankung?

Bei Multiple Sklerose | multiple sclerosis bzw. Enzephalomyelitis disseminata (ED) handelt es sich um eine chronische Erkrankung des menschlichen Nervensystems. Sie betrifft das Zentrale Nervensystem. Es kommt zu verstreut auftretenden Entzündungen im Gehirn sowie im Rückenmark. Dabei wird das Gewebe zerstört, das die Nerven wie ein Schutzmantel umgibt. Dieser Prozess wird auch Demyelinisation genannt, da vor allem die Myelinscheide betroffen ist. Teilweise werden auch die Nervenfasern selbst angegriffen. Die Folge der verstreuten Entzündungen sind diverse Vernarbungen (Sklerosen).

 

Wann setzt die MS-Erkrankung ein?

Eine MS-Erkrankung setzt zumeist im frühen Stadium des Erwachsenenalters also zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr ein. Grundsätzlich kann sie allerdings jederzeit zwischen dem 15. und 60. Lebensjahr auftreten.

 

Wie häufig tritt die Erkrankung auf?

Genaue Daten zur Zahl der Erkrankten weltweit existieren bislang nicht. Es wird jedoch angenommen, das etwa 2,5 Millionen Menschen weltweit an Multipler Sklerose leiden. Die Zahl der MS-Erkrankten nimmt gerade in den Industrieländern stetig zu. In Deutschland gibt es etwa 250.000 Erkrankte, das entspricht einer Verdoppelung der Betroffenenzahl in den letzten 40 Jahren.

 

Sind Frauen und Männer gleichermaßen von MS betroffen?

Nein. Frauen sind sogar doppelt so häufig von MS betroffen, wie Männer.

Außerklinische Intensivpflege bei MS? Wir sind für Sie da!

 

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Was ist bisher über die Ursachen von Multipler Sklerose bekannt?

Über die genauen Krankheitsursachen von MS besteht in der medizinischen Forschung noch keine Klarheit. Die EINE Ursache scheint es aber nicht zu geben. Vielmehr spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, die durch ihr Zusammenwirken der Erkrankung auslösen.

Von zentraler Bedeutung ist dabei offenbar das körpereigene Immunsystem. Ein Teil dieses Abwehrsystems funktioniert bei MS nicht richtig und greift das gesunde Körpergewebe an. Zurückzuführen ist diese Störung nach Ansicht mancher Forscher auf einen Kontakt zu einem Virus – z. B. Herpes- oder Retrovirus – oder einer unbekannten Substanz im jungen Alter, der wie ein Auslösemechanismus für die Autoimmunreaktion bei Multipler Sklerose wirkt. Als Folge bildet der Körper bei MS Abwehrstoffe, die die Myelinschicht um die menschlichen Nervenfasern und anschließend die Nervenfasern selbst im Gehirn, im Rückenmark und in den Augen schädigen und zerstören. Multiple Sklerose gilt daher auch als Autoimmunerkrankung.

Unklar ist zudem, ob es genetische Ursachen für eine Erkrankung an MS gibt. Eine direkte Vererbung von MS scheint es nach derzeitigem Forschungsstand allerdings nicht zu geben. Was jedoch scheinbar vererbt wird, ist eine Prädisposition für eine mögliche MS-Erkrankung. So erhöht sich das Risiko an MS zu erkranken erheblich, wenn auch ein Eltern- oder Geschwisterteil von Multipler Sklerose betroffen ist. Verschiedene andere Faktoren wie die Ernährung oder Rauchen können die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung weiter erhöhen.

Und auch Umweltfaktoren sind relevant. Ob jemand an MS erkrankt, scheint auch davon abhängig zu sein, wo er die ersten fünfzehn Jahre seines Lebens verbracht hat. So treten MS-Erkrankungen häufiger im gemäßigten Klima als im tropischen Klima auf. Forscher vermuten, dass hierbei der von der Sonnenstrahlung abhängige Vitamin-D-Spiegel eine Rolle spielt.

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Diagnose und Symptome bei MS

Wie erfolgt die Diagnose bei MS?

Es ist für Ärzte nicht einfach, eine frühe Multiple Sklerose zu diagnostizieren. Eine umfangreiche Anamnese ist nötig. Angefangen bei der genauen Betrachtung der Krankheitsgeschichte über eine neurologische und körperliche Untersuchung, eine genauere Untersuchung der Nerven bis hin zur Untersuchung des Gehirns sowie der Rückenmarks per Kernspinresonanz-Tomographie. Erst die Gesamtheit dieser Untersuchungen ermöglicht Ärzten eine gesicherte MS-Diagnose. Bis zum Vorliegen der gesichteren Diagnose können je nach Patient*in mehrere Wochen oder teilweise auch Monate oder ganze Jahre vergehen.

 

Welche Symptome treten bei Multipler Sklerose auf?

Im Frühstadium der Erkrankung kommt es zu motorischen Störungen. Dazu gehören Lähmungen oder Sehstörungen. Häufig treten zudem Störungen bei der Sensorik an der Hautoberfläche auf wie z. B. Kribbeln, Prickeln, Schmerzen, Brennen oder Taubheitsgefühle. Weitere mögliche Symptome sind abnorme Empfindungen, Probleme mit dem Gleichgewichtssinn, beim Greifen oder Stehen sowie undeutliches Sprechen oder Blasenstörungen.

Schreitet die Multiple Sklerose-Erkrankung voran, entwickeln sich weitere Symptome. Es kommt zu Muskelschwäche und spastischen Lähmungserscheinungen vor allem in den Beinen, die mit einem Gefühl der Steifheit verbunden sind. Die Bewegungen werden teilweise zittrig und unregelmäßig. Manche Patient*innen werden sogar ganz gelähmt. Auch die Blasenstörungen werden häufiger, sowohl beim Harndrang als auch bei der Blasenentleerung. Inkontinenz kann die Folge sein. Weitere Symptome der fortschreitenden MS sind eingeschränkte Aufmerksamkeit sowie Merkfähigkeit, Schmerzen, Fatigue und Schwindelgefühle. Erkrankte leiden zudem unter Depressionen und depressiven Verstimmungen. Manche MS-Patient*innen können ihre Emotionen nicht mehr kontrollieren. Weitere Störungen gibt es im kognitiven Bereich und bei den Sexualfunktionen.

Insgesamt wirkt sich die MS-Erkrankung immer stärker auf die Lebensqualität der Betroffenen aus, da sie sowohl die Handlungskomptenz als auch die Eigenständigkeit zunehmend einschränkt. Manche MS-Patient*innen sind im weiteren Krankheitsverlauf auf einen Rollstuhl angewiesen. Trotzdem ist ein selbstbestimmtes Leben mit MS möglich. Je nach schwere des Krankheitsverlaufs kann dabei auch ein ambulanter Pflegedienst oder außerklinischer Intensivpflegedienst bei der ambulanten MS-Pflege unterstützen.

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Krankheitsverlauf und Schübe

Wie verläuft die MS-Erkrankung?

Als Autoimmunerkrankung kann MS ganz unterschiedliche Verlaufsformen annehmen. Nicht umsonst nennt man sie auch die "Krankheit mit den tausend Gesichtern". Bei schweren Verlaufsformen können Erkrankte auf einen Rollstuhl und Pflege angewiesen sein oder gar versterben. Allerdings liegt der Anteil der MS-Erkrankten, die bereits nach wenigen Jahren eine schwere Behinderung haben, bei unter fünf Prozent.

Die Entwicklung von Multiple Sklerose ist gerade in der Anfangsphase der Erkrankung durch einen schubförmigen Verlauf geprägt. Sogar Extremsport wie ein Langdistanz-Triathlon ist dann noch möglich.
 
Bei fortschreitender MS-Erkrankung ändert sich das. Nach zehn teilweise auch erst nach zwanzig Jahren kommt es zu einem sekundär-chronisch progredienten Verlauf, also einer schrittweisen Verschlechterung, die nicht mehr durch Schübe geprägt ist.

Durchschnittlich alle zwei Jahre erleiden MS-Erkrankte einen Rückfall.

 

Was bedeutet ein Schub bei MS?

Als MS-Schub wird das zeitlich dichte Auftreten von einem oder mehreren Entzündungsherden bezeichnet, was zu entsprechenden Störungen und Ausfällen von Körperfunktionen führt. Ein Schub kann sich innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums von Stunden oder Tagen entwickeln. Anschließend klingt er auch wieder ab. Im besten Fall laufen die betroffenen Körperfunktionen der MS-Erkrankten anschließend wieder normal ab. Es kann aber auch zu einer Vernarbung des entzündeten Nervengewebes kommen.

Bei MS-Erkrankten gibt es daher Perioden, in denen es ihnen gesundheitlich recht gut geht (Remissionen), und Perioden, in denen sich durch einen Schub oder Rückfall die Symptome verschlimmern. Auf lange Sicht verschlechtert sich allerdings der Gesundheitszustand der MS-Patient*innen.

 

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Behandlung, Therapien und Multiple Sklerose-Pflege

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Behandlungs- und Therapieansätzen bei Multipler Sklerose. Sie zielen einerseits darauf ab, die für MS typischen Schübe und die damit verbundenen Entzündungen im Körper zu hemmen und einzugrenzen. Auf der anderen Seite geht es darum, den Krankheitsverlauf zu verzögern und aufzuhalten sowie die Zeiträume ohne Beschwerden möglichst lang zu halten. Hinzu kommen Behandlungen und Therapien, die gezielt auf die MS-Symptome ausgerichtet sind und diese lindern sollen. Dazu gehören Ergotherapie und Physiotherapie, aber auch Logopädie und Psychotherapie. Auch regelmäßiger Sport sowie Krankengymnastik können dazu beitragen, Spastiken zu reduzieren und die körperliche Gesundheit aufrechtzuerhalten.

Als Arzneimittel werden bei MS bei akuten Schüben z. B. Kortikosteroide eingesetzt. Andere Medikamente sollen verhindern, dass das Immunsystem, die Myelinschicht der Nerven weiter angreift. An weiteren MS-Therapien wird intensiv geforscht. 

 

Wie erfolgt die spezielle Pflege bei Multipler Sklerose?

Der Krankheitsverlauf bei MS ist wenig vorhersehbar. Für die Betroffenen resultiert daraus eine starke Verunsicherung. Eine Herausforderung, da die Pflege bei Multipler Sklerose stets sensibel und individuell an den Gesundheitszustand des Patienten angepasst werden sollte. Ein Pflegebedarf kann bei MS in jedem Stadium der Erkrankung entstehen.

  • Die Pflege von MS-Patient*innen ist vom jeweiligen Krankheitsverlauf und der aktuell bestehenden Symptomatik abhängig.
  • Schwere und lange Verläufe von MS können eine pflegerische Vollversorgung und auch ambulante Intensivpflege nötig machen.
  • Die aktivierende Pflege mit Hilfestellung bei MS orientiert sich am aktuellen Gesundheitszustand des Patienten und nutzt dessen Ressourcen und Möglichkeiten.
  • Neben der Pflege spielen auch Krankengymnastik sowie Kontrakturprophylaxe bei der Versorgung von MS-Patienten eine wesentliche Rolle.
  • Zu den MS-Symptomen gehören Störungen bei der Blasenentleerung. Ein gezieltes Blasen- und Darmtraining kann helfen.
  • Schluckstörungen gehören ebenfalls zur MS-Symptomatik, so dass Pflege bei MS immer auch die Nahrungsaufnahme und das Schluckverhalten des Patienten im Blick haben sollte, um Störungen zu erkennen und bei der Aufnahme der Nahrung zu helfen.
  • Pflege bei MS bedeutet auch immer, den Patienten zu motivieren und dazu anzuhalten, sein Training oder die Physiotherapie fortzuführen.
  • Eine besondere Herausforderung für die Pflege sind die Auswirkungen von MS auf die Psyche des Patienten. Betroffene durchleben depressive Phasen aber auch überschwängliche Euphorie. Das beeinflusst u. a. die Bereitschaft des Patienten, an therapeutischen Maßnahmen teilzunehmen. Gesprächsangebote können hier helfen.
  • Hinzu kommen Probleme bei der Kommunikation mit MS-Patienten aufgrund von Hör-, Sprach- und Sprechstörungen. Logopädie sowie Gespräche mit dem Patienten sind hier geeignete Pflegemaßnahmen. Patienten sollten langsam und deutlich von vorne angesprochen werden.
Außerklinische Intensivpflege bei Multipler Sklerose? Wir beraten Sie gern.

 

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